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PG-13

PG-13 und R-Rating erklärt

Oliver Trebes, 05.05.2023 17:03 Uhr
PG-13 und R-Rating erklärt

Die Altersfreigaben der USA für Filme und Serien unterscheiden sich von denen in Deutschland. Hier erfährst du, welche Einstufungen es gibt.

MPA: Geschichte und Mitglieder

Die Motion Picture Association (MPA) ist eine Organisation, die in den USA für die Festlegung von Altersfreigaben bei Filmen zuständig ist. Sie wurde 1922 gegründet und hat seitdem einen großen Einfluss auf die Filmindustrie. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) für die Altersfreigaben verantwortlich ist, gibt es in den USA andere Standards und Kategorien.

Die Motion Picture Association (MPA), bis zum 18. September 2019 als Motion Picture Association of America (MPAA) bekannt, repräsentiert die Interessen der großen US-amerikanischen Filmproduktionsgesellschaften. Als Verband fungiert sie als Sprachrohr und Vermittler zwischen den Mitgliedern und der Filmindustrie sowie politischen Entscheidungsträgern.

Zu den aktuellen sechs Mitgliedern der MPA zählen renommierte Unternehmen wie Walt Disney Motion Pictures Group, Netflix, Paramount Pictures, Sony Pictures Entertainment, Universal Studios und Warner Bros. Entertainment. Diese Mitglieder sind führend in der Branche und haben einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Filmmarktes.

MPA: Ursprüngliche Kategorien

Im Jahr 1968 führte die MPA ein Einstufungssystem ein, das aus vier Rating-Kategorien besteht. Die erste Kategorie ist G ("General Audiences"), welche Filme umfasst, die für alle Altersgruppen geeignet sind. Diese Filme enthalten keine anstößigen Inhalte und können bedenkenlos von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen angesehen werden.

Die zweite Kategorie ist M ("Mature Content"). Hierbei handelt es sich um Filme mit erwachseneren Inhalten, welche möglicherweise nicht für jüngere Zuschauer geeignet sind. Diese Filme können beispielsweise Gewalt oder vulgäre Sprache enthalten.

Die dritte Kategorie R ("Restricted") betrifft Filme, bei denen Jugendliche unter 17 Jahren nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten Zutritt haben. Solche Filme können gewalttätige Szenen oder sexuelle Inhalte enthalten, weshalb sie als nicht geeignet für jüngere Zuschauer eingestuft werden.

Die vierte und letzte Kategorie X ("Sexually Explicit") bezieht sich auf Filme mit explizit sexuellen Inhalten. Diese Art von Filmen richtet sich ausschließlich an erwachsene Zuschauer und ist für Jugendliche unter 18 Jahren nicht zugänglich.

PG-13: Einführung neuer Einstufungen

Im Laufe der Zeit hat sich das System der MPA weiterentwickelt und es wurden neue Kategorien hinzugefügt, wie zum Beispiel PG-13. Diese Kategorie steht für "Parental Guidance suggested for children under 13" und bezieht sich auf Filme, die zwar gewisse Inhalte enthalten, die möglicherweise nicht für jüngere Kinder geeignet sind, aber dennoch von Jugendlichen ab 13 Jahren angesehen werden können.

Es ist wichtig zu beachten, dass es Unterschiede zwischen den Bewertungssystemen der MPA und der deutschen FSK gibt. Beide Institutionen erfüllen ähnliche Aufgaben bei der Einstufung von Filmen nach Altersfreigaben, jedoch unterscheiden sie sich in ihren Standards und Kategorien. Dies führt dazu, dass ein Film in den USA eine andere Altersfreigabe erhalten kann als in Deutschland. Trotz dieser Unterschiede haben beide Organisationen das gemeinsame Ziel, Zuschauer vor ungeeigneten Inhalten zu schützen und Eltern eine Orientierungshilfe bei der Auswahl von Filmen für ihre Kinder zu bieten.

Seit 1996 existiert in den Vereinigten Staaten ein Filmrating-System, welches Filme nach ihrem Inhalt und ihrer Eignung für verschiedene Altersgruppen bewertet. Dieses System teilt die Filme in fünf Kategorien ein und soll Eltern dabei helfen, eine informierte Entscheidung darüber zu treffen, welche Filme für ihre Kinder geeignet sind.

Die erste Kategorie Rated G entspricht der deutschen FSK 0 und ist für alle Altersgruppen freigegeben. Das bedeutet, dass diese Filme keine Inhalte enthalten, die als ungeeignet oder schädlich für Kinder angesehen werden könnten. Sie sind meistens familienfreundlich gestaltet und bieten Unterhaltung für Jung und Alt.

Die zweite Kategorie Rated PG ähnelt der deutschen FSK 6 und empfiehlt elterliche Anleitung für Kleinkinder. Diese Filme können vereinzelt Szenen enthalten, die für jüngere Kinder beunruhigend sein könnten oder Themen behandeln, die sie noch nicht vollständig verstehen. In solchen Fällen wird den Eltern geraten, beim Anschauen anwesend zu sein und ihren Kindern bei Bedarf Erklärungen zu geben.

Rated PG-13 ist eine strengere Einstufung als die deutsche FSK 12 und warnt Eltern vor Inhalten, die möglicherweise nicht geeignet sind für Kinder unter 13 Jahren. Solche Filme können stärkere Gewaltdarstellungen beinhalten sowie sexuelle Anspielungen oder Themenkomplexe aufweisen, die jüngeren Kindern Angst machen könnten oder deren Verständnis überfordern würden.

Die vierte Kategorie Rated R ist strenger als die deutsche FSK 16 und erlaubt Jugendlichen unter 17 Jahren den Zutritt zu solchen Filmen nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten. Diese Filme enthalten oft explizitere Gewalt, sexuelle Inhalte oder eine stärkere Sprache, die für jüngere Zuschauer als unangemessen betrachtet werden könnten. Die Anwesenheit eines Erwachsenen soll sicherstellen, dass die Jugendlichen bei der Verarbeitung dieser Inhalte unterstützt werden.

Die letzte Kategorie Rated NC-17 ist gleichbedeutend mit der deutschen FSK 18 und ohne Jugendfreigabe. Das bedeutet, dass diese Filme erst ab einem Alter von 18 Jahren zugelassen sind und somit für minderjährige Zuschauer nicht geeignet sind. Filme in dieser Kategorie enthalten häufig sehr explizite Gewaltdarstellungen oder sexuelle Szenen sowie andere Inhalte, die als besonders schwer verdaulich gelten.

Insgesamt bietet das amerikanische Filmrating-System eine Orientierungshilfe für Eltern und Kinobesucher, um angemessene Entscheidungen über den Konsum von Filmen treffen zu können. Es trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche vor potenziell schädlichen Inhalten geschützt werden und gleichzeitig ermöglicht es Erwachsenen einen unbeschwerten Filmgenuss.

PG-13: Kritik an der Einstufung

Die Altersfreigabe von Filmen ist ein kontroverses Thema, das immer wieder für Diskussionen sorgt. Besonders die Unterscheidung zwischen R-Rating und PG-13 in den USA sowie die entsprechenden Einstufungen durch die deutsche FSK werfen Fragen auf. Kritiker bemängeln häufig Intransparenz und Inkonsistenz bei der Bewertung von Filmen, was zu unterschiedlichen Freigaben führt.

Einflussfaktoren wie Gewalt, Sex, Kraftausdrücke und Drogenmissbrauch spielen eine entscheidende Rolle bei der Einstufung eines Films. Dabei zeigt sich jedoch oft eine unterschiedliche Gewichtung dieser Aspekte durch die MPA (Motion Picture Association) und die deutsche FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft).

Die MPA neigt dazu, Gewaltdarstellungen als weniger problematisch einzustufen als sexuelle Inhalte oder Kraftausdrücke. Dies hat zur Folge, dass Actionfilme in den USA häufig ein PG-13-Rating erhalten – also für Jugendliche ab 13 Jahren freigegeben sind – während sie in Deutschland erst ab 16 Jahren zugelassen werden. Die FSK hingegen bewertet diese Aspekte oft umgekehrt: Filme mit expliziten sexuellen Inhalten oder Nacktheit bekommen in den USA meist mindestens ein R-Rating, was bedeutet, dass sie nur für Erwachsene geeignet sind. In Deutschland sind solche Filme dagegen häufig schon ab 16 oder sogar ab 12 Jahren freigegeben.

Diese unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe führen nicht nur zu Verwirrung bei den Zuschauern sondern auch zu einer gewissen Willkür bei der Altersfreigabe. Filme, die in einem Land als jugendfrei eingestuft werden, können in einem anderen Land eine höhere Altersbeschränkung erhalten – und umgekehrt.

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Bewertungskriterien von MPA und FSK in Zukunft angleichen oder ob weiterhin unterschiedliche Maßstäbe bei der Altersfreigabe von Filmen gelten werden. In jedem Fall ist es wichtig, dass Eltern und Erziehungsberechtigte selbst ein Auge auf die Inhalte werfen, die ihre Kinder konsumieren, um sicherzustellen, dass sie für ihr Alter angemessen sind.