Marvel-Serie auf den Spuren von Zack Snyder Diese Spider-Man-Serie ist eine Hommage an das klassische Kino

Marvel-Serie auf den Spuren von Zack Snyder: Diese Spider-Man-Serie ist eine Hommage an das klassische Kino Amazon / MGM

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11.11.2025 09:41 Uhr

Von der Bildsprache bis zum zynischen Helden: So tief ist die Serie in der Tradition des Film noir der 1930er Jahre verwurzelt.

Die kommende Live-Action-Serie „Spider-Noir” mit Nicolas Cage wird mit einer ungewöhnlichen Veröffentlichungsstrategie aufwarten. In Anlehnung an Zack Snyders „Justice League” soll das Projekt sowohl in einer Farb- als auch in einer reinen Schwarz-Weiß-Fassung erscheinen.

Nicolas Cage, der der Figur bereits im Animationsfilm „Spider-Man: A New Universe” seine Stimme lieh, ist auch in der Hauptrolle in der Realverfilmung zu sehen. Die Serie versetzt den spinnenartigen Helden in das New York der 1930er Jahre, wo er als abgehalfterter Privatdetektiv und einziger Superheld der Stadt in einer von Kriminalität geprägten Metropole agiert. Die Premiere ist laut Amazon MGM Studios für das Jahr 2026 geplant.

Wie Amazon MGM Studios bestätigte, orientiert sich der Veröffentlichungsplan direkt an dem Vorgehen bei „Zack Snyder's Justice League”. Der vierstündige Director's Cut des DC-Films wurde 2021 nach einer langanhaltenden Fankampagne auf der Streaming-Plattform HBO Max veröffentlicht. Damals erschien der Film parallel in der regulären Farbfassung und in einer als „Justice is Grey” betitelten Schwarz-Weiß-Version.

Für „Spider-Noir” wird nun ein identischer Weg eingeschlagen. Die Entscheidung, eine monochrome Fassung anzubieten, unterstreicht die stilistischen Wurzeln der Figur im Film noir. Zuschauer, die eine gesättigtere Ästhetik bevorzugen, erhalten parallel die Möglichkeit, die Serie in voller Farbe zu sehen. Diese Dualität spiegelt bereits den Auftritt der Figur in den animierten „Spider-Verse”-Filmen wider, in denen Spider-Man Noir als einziger Charakter konsequent in Schwarz-Weiß dargestellt wurde, was als visueller Kontrast zu den farbenfrohen anderen Spider-Helden diente.

Spider-Man Noir ist tief in der Tradition der Kriminalerzählungen und des Film noir der 1930er und 1940er Jahre verwurzelt. Dieses Genre zeichnet sich durch eine düstere Bildsprache, eine pessimistische Weltanschauung und moralisch ambivalente Protagonisten aus. Themen wie Korruption, Verrat und existenzielle Verzweiflung stehen im Mittelpunkt der oft in urbanen, regnerischen Kulissen spielenden Geschichten. Spider-Man Noir, mit seinem Trenchcoat und seiner zynischen Haltung, ist eine direkte Hommage an diese filmische Epoche und ihre Heldenfiguren.

Die Wahl einer Schwarz-Weiß-Ästhetik ist somit mehr als eine rein stilistische Entscheidung; sie dient als visuelle Metapher für die moralischen Grauzonen, in denen sich der Held bewegt. Berichten zufolge wurde die Serie ursprünglich mit Schwarz-Weiß-Kameras gedreht, um die authentische Noir-Atmosphäre unmittelbar einzufangen. Die Farbversion wurde demnach erst in der Postproduktion durch einen Kolorierungsprozess erstellt, was die Priorität der Macher auf den klassischen Look unterstreicht.

Während Nicolas Cages Interpretation in den „Spider-Verse”-Filmen durch komödiantische Momente geprägt war, die aus dem Aufeinandertreffen des altmodischen Detektivs mit der modernen Welt entstanden, wird für die Live-Action-Serie ein durchweg ernsterer Ton erwartet. Das Projekt verspricht, eine authentische Noir-Geschichte innerhalb des weitläufigen Marvel-Multiversums zu erzählen. Als Co-Showrunner fungieren Oren Uziel („The Lost City”) und Steve Lightfoot („The Punisher”). Phil Lord und Christopher Miller, die kreativen Köpfe hinter den „Spider-Verse”-Filmen, sind als ausführende Produzenten beteiligt, was eine thematische und qualitative Verbindung zu den Animationsfilmen sicherstellt.