Peter David ist tot: Der Comicautor stirbt mit 68 Jahren
Peter David, der kreative Kopf hinter „The Incredible Hulk“ und „Spider-Man 2099“, ist im Alter von 68 Jahren verstorben. Sein Werk prägte Generationen von Comicfans.
Peter David, einer der einflussreichsten Comicautoren der letzten Jahrzehnte, ist am 24. Mai 2025 im Alter von 68 Jahren verstorben. Seine Ehefrau Kathleen O’Shea David bestätigte den Tod über soziale Medien. David litt in den letzten Jahren unter schweren gesundheitlichen Problemen, darunter Nierenversagen, mehrere Schlaganfälle und ein Herzinfarkt. Um seine medizinischen Kosten zu decken, wurde eine GoFundMe-Kampagne ins Leben gerufen .
Ein Leben für Geschichten
David wurde am 23. September 1956 in Fort Meade in Maryland geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf, die vor dem Nationalsozialismus in die USA geflüchtet war. Sein Vater Gunter war Journalist, seine Mutter Dalia Mathematikerin. Schon früh entwickelte David, beeinflusst durch die journalistische Tätigkeit seines Vaters, eine Leidenschaft für das Schreiben.
Seine Karriere begann er im Verlagswesen, bevor er in den 1980er Jahren zu Marvel Comics wechselte. Dort arbeitete er zunächst im Vertrieb und später als Autor. Sein Durchbruch gelang ihm mit der Storyline „The Death of Jean DeWolff” in „The Spectacular Spider-Man”, die ihn als ernstzunehmenden Comicautor etablierte.
Der Hulk und darüber hinaus
David prägte "The Incredible Hulk" über einen Zeitraum von zwölf Jahren (1987–1998). Er verlieh der Figur psychologische Tiefe, indem er die verschiedenen Persönlichkeiten von Bruce Banner als Ausdruck einer dissoziativen Identitätsstörung interpretierte. Diese Darstellung beeinflusste auch Ang Lees Filmadaption von 2003 und brachte David 1992 einen Eisner Award ein .
Neben dem Hulk arbeitete David an zahlreichen anderen Projekten:
- "X-Factor": David etablierte das Team neu und führte komplexe Charakterentwicklungen ein.
- "Spider-Man 2099": Er schuf die futuristische Version von Spider-Man, Miguel O’Hara.
- "Aquaman" (DC): In den 1990er Jahren verlieh er dem Helden eine neue Ernsthaftigkeit und führte die ikonische Hakenhand ein.
- "Supergirl" und "Young Justice": David modernisierte die Figuren und brachte frischen Wind in die Serien.
- "Fallen Angel": Eine eigenständige, düstere Superheldenserie, die sowohl bei DC als auch bei IDW erschien.
Darüber hinaus schrieb er über 50 Romane, darunter viele im Star-Trek-Universum, wie die New-Frontier-Reihe. Auch für Fernsehserien wie „Babylon 5”, „Young Justice” und „Ben 10: Alien Force” verfasste er Drehbücher .
Peter David bezeichnete sich selbst oft scherzhaft als „Writer of Stuff”. Doch sein Einfluss auf die Comicwelt war tiefgreifend. Er kombinierte Humor, gesellschaftliche Themen und aktuellen Trends in seinen Geschichten und verlieh seinen Figuren eine bisher unbekannte Tiefe. Sein Werk beeinflusste nicht nur Comics, sondern auch Filme, Serien und Romane.
David hinterlässt seine Ehefrau Kathleen und vier Töchter. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Welt der Comics.