Für Einkäufe nach einem Klick auf Links mit diesem Symbol erhält scifiscene ggf. eine Provision. Mehr

Loki: Warum sein Infinity War Tod endgültig ist

Oliver Trebes, 14.11.2023 07:00 Uhr
Loki: Warum sein Infinity War Tod endgültig ist

Lokis Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen, könnte die Ereignisse im MCU tiefgreifend verändern, aber die Serie deutet an, dass er diese Macht nicht missbrauchen wird.

Loki (Tom Hiddleston) hat im Marvel Cinematic Universe (MCU) mehrfach bewiesen, dass er ein Meister der Täuschung und des Wandels ist. Doch mit einer neuen Fähigkeit in der Serie „Loki” erreicht er eine weitere Dimension der Manipulation: Er kann nun Vergangenes ändern, ohne dabei Varianten zu erschaffen. Obwohl es theoretisch möglich wäre, dass er seinen von vielen Zuschauern betrauerten Tod in „Avengers: Infinity War” damit rückgängig machen könnte, deutet die Serie darauf hin, dass Loki von dieser Macht keinen Gebrauch machen wird. Zwar ließe sich so ein dramatischer Twist erzeugen, doch es wäre ein erzählerischer Fehltritt und stünde im Gegensatz zu seiner Charakterentwicklung.

Die zweite Staffel der Serie „Loki” konzentriert sich verstärkt darauf, wie Loki die Konsequenzen seiner vergangenen Taten akzeptiert. Die Entwicklung der Serie zeigt eindrucksvoll, wie Loki lernt, seine Verantwortung zu erkennen und zu akzeptieren, dass sein Handeln über egoistische Motive hinausgehen muss. Eine Revision seines eigenen Todes würde nicht nur zu narrativen Brüchen führen, sondern auch die Glaubwürdigkeit der Figur und der gesamten Handlung stark in Frage stellen.

Darüber hinaus eröffnet seine Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen, Spekulationen über die Möglichkeit, die gesamte Infinity-Saga neu zu schreiben. Eine solche Handlung würde jedoch den Weg, den Loki seit seinem ersten Auftritt im MCU zurückgelegt hat, einschließlich seiner Entwicklung zu einer Variante, die gelernt hat, die Dinge anders zu sehen, zunichte machen. Dies würde das Publikum von der Relevanz und Bedeutung der bisherigen Geschichten distanzieren und damit die durch die Serie aufgebaute Bindung zu Lokis Werdegang belasten.

Lokis Sehnsucht nach Zugehörigkeit und der Wunsch, seine Isolation zu durchbrechen, wurden in der zweiten Staffel der Serie weiter ausgelotet. Seine skrupellosen und oft als „böse” bezeichneten Taten resultieren zu einem großen Teil aus seinem Gefühl der Einsamkeit. Durch sein neu entdecktes soziales Umfeld, einschließlich Familie und Freundschaften, erfährt Loki eine Wandlung. Diese veränderten Umstände lassen ihn erkennen, dass wahre Zufriedenheit und ein sinnvolles Dasein nicht durch die Erfüllung seiner Herrschaftsansprüche erreicht werden, sondern durch authentische zwischenmenschliche Beziehungen und die damit verbundenen einfachen, aber erfüllenden Ziele.

Vor diesem Hintergrund würde ein Umschreiben seiner Geschichte bedeuten, genau diese wertvollen Bindungen zu gefährden. Loki hat durch die Ereignisse in der Serie erkannt, dass seine wahre Bestimmung nicht in der Herrschaft über andere liegt, sondern in der Anerkennung und Erfahrung gemeinschaftlicher Nähe und Verbundenheit.

Im Rahmen der Serie wird Loki als Mitglied der Time Variance Authority (TVA) vorgestellt, einer Organisation, die die Einhaltung der Zeit im Universum überwacht. Die Tatsache, dass Loki von der TVA rekrutiert wird, um eine gefährlichere Version seiner selbst darzustellen, unterstreicht noch einmal, wie sehr sich Loki von seiner früheren, selbstbezogenen Existenz als Antagonist entfernt hat. Die Kontinuität der Handlungen innerhalb des MCU, die durch die Konstante der TVA gewährleistet wird, zeugt von der Beständigkeit der Charakterentwicklung und dient gleichzeitig der Sicherung des narrativen Zusammenhangs - auch über Lokis Zukunft hinaus.