Das Branchenmagazin Deadline berichtet das erste mal darüwer, dass Jonathan Majors im nächsten Ant-Man Film „Ant-Man and the Wasp: Quantumania” für eine wichtige Rolle verpflichtet wurde. Die Information, dass er den Schurken Kang the Conqueror spielen könnte, basierte zu diesem Zeitpunkt auf Insider Informationen und war noch nicht bestätigt.
Von „Loki“ bis zum Gerichtssaal: Der tiefe Fall von Jonathan Majors
Vom gefeierten Kang-Darsteller zum Aus im MCU: Jonathan Majors’ Weg zwischen Ruhm und Skandal.
Jonathan Majors Aufstieg und Fall ist eine der größten Marvel-Kontroversen, die es je gab. Als neuer Superschurke Kang sollte er nach Thanos und der Infinity-Saga das MCU in Aufrur bringen. Doch es kam anders und stellte Marvel plötzlich vor Entscheidungen, die man nicht einfach mal so beiseite wischen konnte. Das Fall Jonathan Majors hatte weitreichende Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des MCU. Hier findest du die wichtigsten Stationen von den Anfängen bis zu den letzten Gerüchten.
Das erste Gerücht
Jonathan Majors wird von Marvel bestätigt
Marvel Studios Präsident Kevin Feige bestätigt während Disneys Investor Day 2020 offiziell, dass Jonathan Majors die Rolle des Kang the Conqueror in „Ant-Man and the Wasp: Quantumania” übernehmen wird.
Erster Auftritt im MCU
Majors hat seinen ersten Auftritt im MCU. In der finalen Folge von Loki (Staffel 1) auf Disney+ erscheint er überraschend als mysteriöser He Who Remains, welcher eine Variant-Version von Kang darstellt. Diese Gastrolle im Staffelfinale bereitete seinen größeren Schurkenpart im MCU vor.
Erster Kino-Auftritt
Der Film „Ant-Man and the Wasp: Quantumania” startet in dendeutschen Kinos. Jonathan Majors gibt darin sein Kinodebüt im MCU als zeitreisender Bösewicht Kang the Conqueror, der als neuer Superschurke für kommende Avengers-Filme aufgebaut wird.
Verhaftung in New York
Majors wird in New York City verhaftet, nachdem es zu einem mutmaßlichen Fall von häuslicher Gewalt gekommen sein soll. Laut Polizeibericht behauptete das 30-jährige Opfer (seine damalige Freundin), vom 33-jährigen Majors attackiert worden zu sein; sie erlitt leichte Verletzungen am Kopf und Nacken. Majors’ Vertreter betonen kurz darauf, er habe ”nichts falsch gemacht” und man könne seine Unschuld beweisen.
Anklage durch Staatsanwaltschaft
Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Majors und legt ihm mehrere Vergehen wegen Körperverletzung und Belästigung zur Last. Konkret wird er u.a. beschuldigt, die Frau gewürgt, geschlagen und belästigt zu haben. Majors bestreitet die Vorwürfe vehement. Noch am selben Tag veröffentlicht seine Anwältin eine Erklärung, Majors sei ”vollkommen unschuldig”, man habe sogar Entlastungsbeweise und schriftliche Widerrufe der Klägerin vorgelegt.
Die US-Armee reagiert unterdessen, indem neue Werbespots mit Majors vorerst pausiert werden.
Majors unter Druck
Laut einem Branchenbericht gerät Majors in Hollywood zunehmend unter Druck. Sein PR-Team (The Lede Company) beendet die Zusammenarbeit, und auch seine Talentagentur Entertainment 360 trennt sich vom Schauspieler. In den Wochen nach seiner Verhaftung wird Majors zudem aus mehreren geplanten Projekten gestrichen.
Neue Anschuldigungen
Ein Variety-Bericht sorgt für weitere Schlagzeilen: Angeblich haben sich weitere mutmaßliche Opfer von Majors bei der Staatsanwaltschaft gemeldet und wollen in dem Fall aussagen. Die neuen Vorwürfe verstärken den Druck auf Marvel und Majors.
Erste Gerichtsverhandlung
Majors erscheint virtuell vor Gericht in Manhattan zu einer Anhörung im Rahmen des laufenden Verfahrens. Der Richter ordnet an, dass Majors am 13. Juni 2023 persönlich vor Gericht zu erscheinen habe, um über Anträge der Verteidigung zu entscheiden. (Majors’ Anwältin bekräftigt in einer Stellungnahme erneut, man habe ”unumstößliche Beweise” für Majors’ Unschuld vorgelegt und spricht von einer ”Hexenjagd” der Staatsanwaltschaft)
Zweiter Gerichtstermin
Majors erscheint persönlich vor Gericht in New York, begleitet von seiner neuen Freundin, der Schauspielerin Meagan Good. Seine Anwälte ziehen einen zuvor gestellten Beweisantrag zurück. Die Richterin legt den Prozessbeginn auf den 3. August 2023 fest.
Gegenanzeige gegen seine Ex-Freundin
Majors erstattet bei der New Yorker Polizei eine Gegenanzeige gegen seine Ex-Freundin. In der Anzeige, die er am Tag nach der Gerichtsanhörung stellt, behauptet er seinerseits, die Frau habe ihn am 25. März verletzt und sei eigentlich die Aggressorin gewesen. (Später im Verfahren wird bekannt, dass Majors angibt, bereits in früheren Vorfällen von ihr attackiert worden zu sein.)
Majors bleibt im Cast von Loki Staffel 2
Trotz der laufenden Anschuldigungen hält Marvel an bereits abgedrehten Projekten mit Majors fest. Ende Juli veröffentlicht Marvel einen offiziellen Trailer zu Loki Staffel 2, in dem Jonathan Majors erneut als Kang-Variante zu sehen ist. Damit wird bestätigt, dass er in der zweiten Staffel als ”Jener Der Bleibt” (im Englischen ”He Who Remains”) und ”Victor Timely” auftreten wird.
Prozessvertagung
Am ursprünglich angesetzten ersten Prozesstag erscheint Majors erneut in Begleitung von Meagan Good vor Gericht, doch auf Antrag der Verteidigung wird der Prozess vertagt. Die nächste Voranhörung soll am 6. September stattfinden.
Weitere Prozessvertagung
Bei einer kurzen Anhörung per Videoschalte teilen die Parteien dem Gericht mit, dass weitere Zeit für den Austausch von Beweisdokumenten benötigt wird. Ein Richter setzt einen neuen Termin für den Prozessstart am 15. September 2023 an.
Vorwurf der Verteidigung
Der für diesen Tag erwartete Prozessbeginn wird erneut verschoben. Die Verteidigung wirft der Staatsanwaltschaft vor, entlastende Beweise absichtlich ”unter Verschluss zu halten”, sodass weitere Zeit zur Akteneinsicht nötig sei. Das Gericht setzt daraufhin eine neue Hauptverhandlung für den 25. Oktober 2023 an.
Loki Staffel 2 startet
Auf Disney+ startet die 2. Staffel von Loki. Darin verkörpert Jonathan Majors erneut Kang-Varianten: insbesondere den Jahrmarkt-Zauberer Victor Timely im Jahr 1893, sowie abermals Jener der Bleibt. Trotz Majors’ Verhaftung hatte Marvel keine inhaltlichen Änderungen an der bereits abgedrehten Serie vorgenommen, und alle Szenen mit Majors wurden wie geplant ausgestrahlt.
Antrag der Verteidigung wird abgelehnt
Bei einem weiteren Gerichtstermin in New York lehnt der Richter den Antrag der Verteidigung ab, das Verfahren einzustellen, und bestätigt, dass der Strafprozess gegen Majors stattfinden wird. Als Prozessbeginn wird der 29. November 2023 festgelegt.
Am selben Tag wird allerdings auch Majors’ Ex-Freundin Grace J. kurzzeitig festgenommen und angeklagt, basierend auf Majors’ Gegenanzeige vom Juni. (Die Staatsanwaltschaft erklärte jedoch, sie werde keine Anklage gegen die Frau verfolgen, da man sie weiterhin als Opfer ansehe und die Verhaftung auf polizeiliche Routine zurückzuführen sei.)
Krise bei Marvel
Ein vielbeachteter Variety-Artikel beleuchtet eine „Krise bei Marvel” durch die ungewisse Zukunft von Majors. Laut dem Bericht hatten Marvel-Entscheider (inklusive Kevin Feige) bereits im September 2023 Backup-Pläne diskutiert. Darunter war auch die Idee, anstelle von Kang einen anderen Comic-Bösewicht wie Doctor Doom als neuen großen Gegenspieler der MCU-Saga aufzubauen. Diese Überlegungen zeigten, wie ernsthaft Marvel sich zu diesem Zeitpunkt auf ein mögliches Ausscheiden von Majors vorbereitete.
Prozessbeginn
Beginn des Prozesses vor dem Strafgericht Manhattan. Majors erscheint an diesem Tag persönlich vor Gericht, um sich den Vorwürfen zu stellen. Die Beweisaufnahme und Zeugenaussagen werden in den Folgetagen durchgeführt.
Urteil der Geschworenen
Die Geschworenen sprechen Jonathan Majors in seinem New Yorker Prozess schuldig in zweierlei Hinsicht: fahrlässige Körperverletzung (3. Grades) und Belästigung (2. Grades). In zwei weiteren Anklagepunkten (vorsätzliche Körperverletzung und schwere Belästigung) erfolgt ein Freispruch. Majors wird damit wegen eines Vergehens verurteilt: eine schwere Straftat wurde ihm nicht nachgewiesen.
Nur etwa eine Stunde nach Verkündung des Schuldspruchs trennt sich Marvel Studios von Majors: Disney/Marvel bestätigen, dass der Schauspieler aus allen künftigen MCU-Projekten entfernt wurde. Damit steht fest, dass Majors die Rolle des Kang nicht weiter verkörpern wird.
(Marvel hatte bis zum Abschluss des Gerichtsverfahrens keine endgültigen Statements zur Personalie Majors abgegeben. Die sofortige Entlassung nach dem Urteil wurde jedoch von diversen Medien, u.a. der Nachrichtenagentur AP, umgehend berichtet.)
Strafmaß & Verurteilung
Ein Richter in Manhattan verkündet das Strafmaß für Majors’ Verurteilung. Majors entgeht einer Haftstrafe. Stattdessen wird er dazu verurteilt, ein einjähriges Anti-Gewalt-Interventionsprogramm zu absolvieren. Außerdem wird eine dauerhafte einstweilige Verfügung erlassen, die jeden Kontakt zu seiner Ex-Partnerin verbietet. Sollte Majors gegen die Auflagen verstoßen oder das Programm nicht abschließen, drohen ihm bis zu 364 Tage Gefängnis.
Doctor Doom ersetzt Kang als Bösewicht
Auf der San Diego Comic-Con 2024 zieht Marvel Studios öffentlich Konsequenzen und ändert die Zukunft der MCU-Story. Robert Downey Jr. wird als neuer großer Bösewicht Doctor Doom angekündigt und zwar in dem frisch enthüllten Film „Avengers: Doomsday”. Dieses Projekt ersetzt offiziell das ursprünglich für 2025 vorgesehene 'Avengers: The Kang Dynasty', das nach Majors’ Wegfall verworfen wurde. Mit der Rückkehr von Downey Jr. als Doctor Doom, der vorher Iron Man spielte, etabliert Marvel einen neuen zentralen Antagonisten für die Multiverse-Saga, anstelle von Kang.
Interview mit Majors
In einem von TMZ veröffentlichten Interview äußert sich Majors erstmals selbst nach dem Urteil zu seiner MCU-Zukunft. Er gibt an, er sei „am Boden zerstört”, dass seine Rolle als Kang durch Robert Downey Jrs. Doctor Doom ersetzt wird. Dennoch betont Majors zugleich, er würde ”auf jeden Fall” in seine Marvel-Rolle zurückkehren, falls Marvel dies wünsche und die Fans es unterstützen.
Neues Gerücht um Rückkehr
In Fan-Kreisen kursieren Berichte, Marvel-Studios-Chef Kevin Feige denke darüber nach, Jonathan Majors doch wieder als Kang einzusetzen. Diese unbestätigten Gerüchte sorgten für kontroverse Diskussionen unter Marvel-Fans. Während manche eine Rückkehr begrüßen würden, reagieren viele Fans skeptisch bis ablehnend auf die Idee eines Comebacks nach Majors’ Verurteilung.
Eine Offizielle Stellungnahmen seitens Marvel zu diesen Spekulationen gibt es bis dato nicht.