Das MCU-Dilemma Der Wettlauf gegen die Zeit für die Young Avengers
Das MCU hat seine neue Heldengeneration eingeführt, doch die Darsteller altern schneller als die Pläne voranschreiten. Das Kernkonzept steht auf dem Spiel.
Das Marvel Cinematic Universe (MCU) hat schon vor Jahren angefangen, das Fundament für sein nächstes großes Superhelden-Team zu legen. Doch die gleiche Strategie, die Marvel bei den Avengers verfolgte, also den langsamen Aufbau und die Einführung der Charactere in anderen Filmen, entwickelt sich für die Young Avengers zu einem kritischen Problem: Die Darsteller werden für ihre Rollen schlicht zu alt.
Der Produktionsrhythmus von Marvel Studios bekannte führt zu einer wachsenden Diskrepanz zwischen dem Alter der Schauspieler und dem ihrer jugendlichen Marvel-Charaktere. Sollte das Studio hier langsam mal Gas geben, droht ein Kontinuitätsproblem, mit dem bereits die Netflix-Serie „Stranger Things” zu kämpfen hatte und das die Glaubwürdigkeit des Konzepts untergraben könnte.
Seit dem Ende der Infinity Saga hat das MCU systematisch die Kernmitglieder der zukünftigen „Young Avengers” eingeführt. Die Debüts verteilten sich über diverse Filme und Disney+-Serien, beginnend mit „WandaVision” (2021) bis hin zu „The Marvels” und „Ant-Man and the Wasp: Quantumania” (2023). Zur aktuellen Besetzung gehören Hailee Steinfeld (28) als Kate Bishop, Iman Vellani (23) als Kamala Khan, Kathryn Newton (28) als Cassie Lang und Xochitl Gomez (19) als America Chavez. Ergänzt wird die Gruppe durch Dominique Thorne (27) als Riri Williams alias Ironheart und die Darsteller der Maximoff-Zwillinge, Joe Locke (22) und Ruaridh Mollica (26).
Jede dieser Einführungen wurde vom Publikum gefeiert, doch auf das Team-Up warten wir bis heute und das wird langsam zu einem Problem. Die Schauspielerinnen der beiden zentralen Figuren von Hailee Steinfeld und Kathryn Newton sind bereits 28 Jahre alt. Trotz ihres noch jungen Aussehens wird die Darstellung von Teenagern oder Charakteren in den frühen Zwanzigern mit jedem Jahr, das Marvel verstreichen lässt, für einen Team-Film schwieriger.
Um dies in Perspektive zu setzen: Marvels Veröffentlichungen sind Jahre im Vorraus geplant und aktuell ist nichts vom Team-Up Projekt bekannt und die Multiverse-Saga endet Ende 2027. 2028 wären Steinfeld und Newton dann bereits 31Jahre alt. Das grundlegende Thema einer neuen, jungen Generation, die in die Fußstapfen ihrer Vorgänger tritt, verliert an Gewicht, wenn die jungen Helden bereits älter sind, als es Scarlett Johansson bei ihrem Debüt als Black Widow in „Iron Man 2” (2010) war. Johansson war damals 25 Jahre alt und verkörperte bereits eine erfahrene Agentin.
Die wahrscheinlichste Entwicklung ist daher, dass die „Young Avengers” nicht in einem eigenen Projekt, sondern direkt im Rahmen der nächsten großen Crossover-Filme zusammengeführt werden. Ursprünglichen Berichten zufolge sollte das Team in 'Avengers: The Kang Dynasty', der nun in „Avengers: Doomsday” umbenannt wurde, debütieren. Michael Waldron, Schöpfer der Serie „Loki”, erwähnte eine verworfene Idee, in der die Young Avengers eine frühe Variante von Kang besiegen sollten. Nach der Neuausrichtung des Films mit dem erwarteten Hauptgegenspieler Doctor Doom könnten die jungen Helden nun Teil der gebündelten Streitmacht gegen ihn werden, bevor sie in „Avengers: Secret Wars” eine potenziell größere Rolle einnehmen.
- Start
- 15.02.2023
- Regisseur/in
- Peyton Reed
- Drehbuch
- Jeff Loveness
- Franchise / Filmreihe(n)